MURUS GALLICUS
Umgestaltung der archäologischen Informationsstelle «Basel, 80 v.Chr. Murus Gallicus – Der Keltenwall»
Projektwettbewerb im Einladungsverfahren 2020
Archäologische Bodenforschung Basel / Hochbauamt Basel Stadt
Rittergasse, Basel-Stadt
Team: Marco Zürn, Markus Stern, Andrea Tumova
In Zusammenarbeit mit Studio Neo Basel (Szenografie), jangled nerves GmbH Stuttgart (Visuelle Gestalter), wh-p Ingenieure Basel
Die Ausgrabung des Keltenwall wird mit einem Diorama Rundgang umhüllt. Ein überdachter Pavillon in Form eines runden Schaukastens mit Durchmesser 13m macht mithilfe einer Rampe die Fundstücke umgeh- und erlebbar. Neue Blickwinkel entstehen.
Zum Diorama (altgriechisch, ‘hindurchsehen, durchschimmern, durchschauen‘, also ‘Durchscheinbild’) wird der Murus Gallicus, indem man mit einem Tablet oder Smartphone die runde Wand zu einer grossen virtuellen Landschaft macht, in der Basel zur Zeit der Kelten dargestellt wird.
Das Projekt Rundschau fügt sich zurückhaltend in den Stadtraum ein und gibt den spätkeltischen Fundstellen eine prägnante Form. Der Pausenhof mit der keltischen Fundstätte öffnet sich zum Strassenraum der historischen Achse Rittergasse, die runde Form des Pavillions saugt den Raum und die Besucher gleichsam hinein. Die Dachuntersicht des Pavillions ist spiegelpoliert und bietet dem Besucher zwischen Betonwand und Dach eine Vorschau der Ausgrabungen von aussen.
Der Fundort wird von einem Kreis aus einer dünnen, lasierten Betonwand eingefasst, der die Funde bestehend aus geologischen/stadtgeschichtlichen Schichten der Kelten- und Römerzeit/des Mittelalters möglichst wenig beeinträchtigt. Das Dach aus am Rand ausgedünntem Beton wird von einem markanten Hauptträger gehalten, der die Lage und Richtung der Trockenmauer des Murus Gallicus im Stadtraum verortet.
Ein Modell «Stadt» verortet den Murus Gallicus und die keltische Siedlung im heutigen Stadtraum. Eine durchsichtige Überlagerung im Modell zeigt die heutige Stadt.
Ein Modell «Keltenwall» macht die Details der Keltenwall Anlage und die Torsituation auf der heutigen Rittergasse für die Besucher sichtbar. Die schiere Grösse und Höhe, sowie der komplexe Aufbau des Walls mit Trockenmauer, Holzverstärkungen unter einem Erdwall sowie dem Graben und der Berme dazwischen werden anschaulich vermittelt.
Eine App, welche vor Ort heruntergeladen werden kann, lässt zentrale Elemente der Anlage lebendig werden und lädt den Besucher ein, auch eigene Entdeckungen zu machen.